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Mittwoch, 17. August 2011

Fukushima im Pyjama

Waschmittelwerbung ist wohl eine der ältesten Gattungen von TV-Werbung. Zu den ganz alten Hasen gehört das bekannte Produkt Persil. Seit über 100 Jahren gibt es die Marke und das Produkt macht doch immer noch das gleiche: Wäsche mehr oder weniger sauber.

Das wäre allerdings ein ziemlich schwacher Slogan. Deshalb erfindet sich das Produkt alle paar Jahre neu, wäscht noch reiner, noch kälter, noch mehr Schmutz- und Schokoladeflecken. Auf den kleinen Fleckskandal von Bill Clinton ist man damals nicht aufgesprungen. Schade, vertane Chance. Aber man hat daraus gelernt. So scheint es jedenfalls, wenn man die neuste Kampagne anschaut:

Entdecken Sie die Persil
Leuchtkraft-Formel!

Denn nur reine Wäsche kann richtig strahlen.

Strahlende Wäsche, davon können die Japaner ein Lied singen. Was die Strahleformel denn genau tut, und ob sie auch bei schwarzer Wäsche funktioniert, das ist weder dem Spot noch der Website zu entnehmen. Man kann nur hoffen, dass man aus den Dummheiten des letzten Jahrhunderts gelernt hat und auf der Suche nach mehr Strahlkraft nicht auch auf Radium zurückgriff.

Note: 3.0/6.0




Dienstag, 2. August 2011

Spende Blut, rette Trottel?

Der Zürcher Blutspendedienst sucht seit einigen Wochen verzweifelt nach Blutspendern, weil die Reserven offenbar wieder einmal knapp sind. Um das gleich vorweg zu nehmen: Ich finde Blutspenden ist eine prima Sache, es schadet nichts und man kriegt gratis etwas zu essen und je nach dem kann man wirklich jemandem das Leben retten. (Darüber, dass Blutkonserven hie und da auch sinnlos verschwendet werden, brauche ich mich hier ja nicht auszulassen.)

Nun wirbt der Blutspendedienst neuerdings in den öffentlichen Verkehrsmitteln mit folgendem Plakat:

Kluge Köpfe schützen sich, Dummköpfe schürfen sich.

Marc braucht also in 3 Sekunden Blut? Mein erster Gedanke bei dem Bild ist allerdings leider nicht ein Milz- oder Leberriss, den man sich bei einem Skateboardunfall holen könnte, worauf man möglicherweise auf Blutkonserven angewiesen wäre, sondern vielmehr die Tatsache, dass der Trottel weder einen Helm, noch sonst irgendwelche Schutzkleidung trägt. Bei so viel Unvernunft kann er meinetwegen auch im eigenen Saft liegenbleiben.

Aber Spass beiseite: Es hätte der Kampagne keinen Abbruch getan, wenn der Typ ordentlich ausgerüstet gewesen wäre. Vielmehr hätte es sogar noch besser impliziert, dass auch bei aller Vorsicht ein schlimmer Unfall passieren kann, worauf man dann eben unverhofft auf Spenderblut angewiesen ist. Die Suva hätte es sicher auch gefreut. Gut gemeint, nicht zu Ende gedacht.

Note: 4.0/6.0