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Samstag, 5. November 2011

Die neue Kinderfeindlichkeit am TV

Ich meine damit nicht die Kinderfeindlichkeit der ohnehin zweifelhaften Inhalte, die wir am TV täglich vorgesetzt bekommen (Gewalt, Sex und galoppierende Volksverdummung), sondern seit neuestem sogar in der Werbung.

Thomas wird gleich für einen begehbaren Schrank rausgeschmissen

So machte unlängst das Schweizer Möbelhaus Pfister damit Werbung, dass man den Sohnemann halt aus dem eigenen Haushalt verbannen soll, wenn man Platz für neue Möbel braucht. Besagter Sohnemann ist in dem Spot schätzungsweise 16 Jahre alt. Was will uns Pfister damit sagen? Dass Thomas als Einzelkind sowieso ein Unfall war?

Ins gleiche Horn blasen ein Bad- und Küchenhersteller, die in einem gemeinsamen Spot gleich mehrere Söhne und Töchter vor die Türe stellen. Das ist nicht nur unoriginell, weil bereits dagewesen, sondern schiesst eindeutig auch am Ziel der Werbung vorbei: Ich kann mich nämlich beim besten Willen nicht erinnern, wie die beiden Marken heissen. Wenn ich jetzt ein neues Bad haben möchte, gehe ich dümmstenfalls zur Konkurrenz. Streuverlust ahoi.

"Ach nee, nicht die schon wieder..."

Und schliesslich sind mittlerweile sogar die Mütter in den romantisch überzeichneten Kinder pingui Spots kurz vor dem Burnout, brauchen eine kalorienreiche Auszeit und seufzen tief, wenn die Bengel schon wieder ihre Aufmerksamkeit erfordern.

Da frage ich mich: Verkommt jetzt auch der eigene Nachwuchs zum Konsumprodukt, zum Accessoire, das man abschaffen kann, wenn man keinen Bock mehr drauf hat? Oder fehlt es im TV ganz einfach an Werbung für Verhütungsmittel? Vielleicht am ehesten an Werbeverhütung.

Note Pfister-Spot: 3.0/6.0
Note Bäderspot: 3.0/6.0 (vor allem, weil ich mich nicht an die Marke erinnern kann)
Note pingui-Spot: 4.0/6.0

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